Mieten – Warum es sich lohnen kann
1. Mehr Flexibilität
Wenn du gern flexibel bleiben möchtest, ist Mieten oft die bessere Option. Ein Umzug ist relativ einfach und unkompliziert, wenn du keine eigene Immobilie besitzt. Egal, ob es sich um einen Jobwechsel, eine Familienplanung oder einfach einen Tapetenwechsel handelt – du bist nicht an eine Immobilie gebunden.
Profi-Tipp: Die Miete ist gerade in den großen Städten oft teurer, aber die Flexibilität kann sich auszahlen, wenn du nicht langfristig an einen Ort gebunden sein willst.
2. Geringere laufende Kosten
Als Mieter trägst du keine Verantwortung für größere Reparaturen, Instandhaltungsarbeiten oder Modernisierungen. Wenn der Kühlschrank kaputt geht oder das Dach undicht ist, ist der Vermieter in der Pflicht. Das gibt dir finanziellen Spielraum und sorgt für mehr Kalkulierbarkeit der monatlichen Ausgaben.
3. Geringeres Risiko
Eine Immobilie kann an Wert verlieren. Wirtschaftliche Krisen, politische Entscheidungen oder eine Veränderung der Nachfrage auf dem Immobilienmarkt können dazu führen, dass der Wert deiner gekauften Immobilie sinkt. Als Mieter bleibst du von diesen Risiken verschont.
Profi-Tipp: Spar dir das Eigenkapital, das du für einen Kauf bräuchtest, und investiere es stattdessen in ein breit gestreutes Portfolio aus Aktien und ETFs. So profitierst du von langfristigem Vermögensaufbau, ohne das Risiko eines Immobilienkaufs zu tragen. Wir müssen an dieser Stelle aber auch sagen: Richtig ausgewählte Immobilien unterliegen seltenst einem großen Wertverlust Risiko. Immobilien gelten als relativ sichere Kapitalanlage.
Kaufen – Der Weg in die eigenen vier Wände
1. Langfristige Investition
Der Kauf einer Immobilie ist eine Investition in die Zukunft. Statt monatlich Miete zu zahlen, fließt das Geld in deine eigene Immobilie. Wenn du planst, über einen längeren Zeitraum an einem Ort zu bleiben, kann ein Kauf finanziell sinnvoller sein. Zudem gehört die Immobilie nach der Abbezahlung des Kredits ganz dir, und du kannst sie später verkaufen oder vererben.
Beachte dabei aber immer, dass auch eine abbezahlte Immobilie hohe laufende Kosten hat und nach einer gewissen Zeit auch renoviert oder saniert werden muss.
Profi-Tipp: Achte auf eine solide Finanzierung! Setze auf eine hohe Tilgungsrate, um deinen Kredit schneller abzubezahlen und Zinskosten zu sparen. Ein fester Zinssatz über die gesamte Laufzeit schafft Planungssicherheit. Plane von Anfang an Instandhaltungs- und Modernisierungs-Budgets mit in deine Kalkulation. Das vergessen 99% der Eigenheimbesitzer.
2. Schutz vor steigenden Mietpreisen
Wenn du mietest, bist du den Launen des Mietmarktes ausgesetzt. In vielen Städten steigen die Mieten kontinuierlich an, was auf Dauer ziemlich teuer werden kann. Eine eigene Immobilie schützt dich vor solchen Preissteigerungen – du zahlst weiterhin deine festgelegte Kreditrate.
3. Freiheit und Gestaltungsmöglichkeiten
Als Eigentümer hast du die volle Kontrolle über deine vier Wände. Du kannst renovieren, umbauen, den Garten gestalten – alles nach deinem Geschmack und deinen Bedürfnissen. Diese Freiheit bietet dir keine Mietwohnung.
Profi-Tipp: Unterschätze die laufenden Kosten einer Immobilie nicht! Steuern, Instandhaltung, Reparaturen – all das musst du als Eigentümer selbst tragen. Baue eine Instandhaltungsrücklage auf, um nicht von unvorhergesehenen Ausgaben überrascht zu werden.
Finanzielle Überlegungen: Wie sieht die Rechnung aus?
1. Eigenkapital und Finanzierung
Um eine Immobilie zu kaufen, brauchst du in der Regel mindestens 10–20 % des Kaufpreises als Eigenkapital. Dazu kommen die Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Maklerprovision), die oft etwa 10–15 % des Kaufpreises ausmachen. Das bedeutet, du brauchst eine ordentliche finanzielle Basis, bevor du überhaupt über einen Kauf nachdenken kannst. Aber: Gute Finanzberater können dir unter bestimmten Voraussetzungen Immobilien verschaffen, die komplettfinanziert werden können. Das bedeutet: Kein Eigenkapital, keine Nebenkosten. Informiere dich vor einem Kauf bei verschiedenen Anbietern.
2. Mietrendite vs. Immobilienrendite
Um herauszufinden, ob Kaufen oder Mieten für dich finanziell besser ist, schau dir die Mietrendite an. Diese zeigt dir, wie rentabel eine Immobilie im Vergleich zur Miete ist. Eine Faustregel: Wenn du für eine Immobilie jährlich weniger als 4–5 % des Kaufpreises als Miete zahlen müsstest, kann Kaufen eine lohnende Investition sein.
Profi-Tipp: Vergiss bei der Berechnung nicht, die laufenden Kosten des Immobilienerwerbs mit einzubeziehen, wie Reparaturen, Steuern und Versicherungen. Nur so erhältst du ein realistisches Bild der Kosten.
Vorteile des Kaufs: Wertsteigerung und Altersvorsorge?
Eine Immobilie ist nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein Baustein für deine Altersvorsorge. Durch die monatliche Tilgung deines Kredits baust du nach und nach Vermögen auf. Die Immobilie kann später verkauft, vermietet oder an die nächste Generation weitergegeben werden.
Zukunftsrisiken: Natürlich besteht immer das Risiko, dass der Wert deiner Immobilie in Zukunft sinkt – durch Marktschwankungen oder Veränderungen im Wohnumfeld. Zudem bindet ein Immobilienkauf dich finanziell über viele Jahre hinweg.
„Mieten oder Kaufen?“ – Eine Frage der Lebensplanung
Die Entscheidung hängt stark von deinen persönlichen Lebensplänen ab. Willst du flexibel bleiben, vielleicht mal im Ausland arbeiten oder häufiger den Wohnort wechseln? Dann ist Mieten vermutlich die bessere Wahl. Planst du hingegen, dich langfristig niederzulassen, ist der Kauf einer Immobilie eine Überlegung wert.
Profi-Tipp: Ein Immobilienkauf ist keine „Jetzt-oder-nie“-Entscheidung. Es ist absolut okay, erstmal ein paar Jahre zu mieten und die finanzielle Basis zu schaffen, bevor du über den Kauf nachdenkst.